Geschichte des Gebäudes

1707 ließ Christoph von Bassewitz die Gutsanlage mit dem markanten Herren­haus im Zentrum errichten. Es orientiert sich in seiner schlichten Gestalt mit hoch aufragendem Walmdach an einem typisch mecklenburgischen Bautyp, der erst­mals 1657 für das Herrenhaus Rossewitz vom Baumeister Charles Philippe Dieussart ausgeführt wurde. Nach dem Herrenhaus in Hohen Luckow folgten ähnlich konzipierte Bauten in Bothmer, Weisdin, Johannstorf und Plüschow.

Neben den imposanten Stuckdecken und der Gestaltung des Rittersaales haben sich der originale Dachstuhl in Ständerbauweise und der als Kühlraum angelegte Tiefkeller mit Ziegeln im Klosterformat erhalten. Im 19. Jahrhundert wurde der gelbe Ziegelputzbau mit den akzentuierenden, weinroten Bändern und Fenster­rahmungen durch zwei achteckige Seitentürme ergänzt. Das schöne Barock­gebäude ist denkmalgeschützt und wird als Wohn- und Gästehaus sowie Veran­staltungsort genutzt.

Räume und Stuck

Seinen besonderen Rang verdankt das Hohen Luckower Herrenhaus seinen üppi­gen, lebhaft-plastischen Stuckdecken und dem großen Rittersaal mit einer selte­nen, goldbronzenen Wanddekoration. Besuchern und Übernachtungsgästen stehen drei Salons, eine Halle mit besondere Atmosphäre und ein lichtes Vestibül zur Verfügung. Besonders sehenswert ist der Ulmer Salon, in dem die einzigartige Sammlung von Fayence- und Zinngefäßen zum Verweilen einlädt und der als Frühstücksraum dient.

Allen diesen Räumen gibt der sorgfältig restaurierte Stuck seine besondere Prä­gung. Er wirkt sehr bewegt und beeindruckt durch die vollplastisch heraus­gear­beiteten Putti sowie unzählige Details, die sich von den Decken in die Räume herabzusenken scheinen. Der Tessiner Stuckateur Johann Battista Clerici, der zu Beginn des 18. Jahrhunderts mit seiner Werkstatt in Mecklenburg, beispielsweise im Residenzschloss Mirow, beschäftigt war, hat sich an den wenige Jahre zuvor entstandenen Entwürfen seines berühmten Landsmanns Carlo Maria Pozzi orien­tiert und damit eine in der Zeit hochmoderne Raumausstattung geschaffen. Der Stuck in den Salons von Hohen Luckow ist bisher das einzig bekannte Beispiel für diese künstlerische Beziehung und hat daher eine überregionale Bedeutung.

Rittersaal

Das Herrenhaus 2

Der Rittersaal ist der repräsentativste Raum des Herrenhauses, in dem auch alle offiziellen Zusammenkünfte statt­fanden. Die filigrane Wandvertäfelung des Saales zeigt 62 Wappen aus der Familie des Erbauers – von Bassewitz – und seiner Frau Magdalena Sophia von Stockhausen. Zudem zieren 84 bron­zier­te Stuckmedaillons mit emblematischen Darstellungen alle Wandflächen. Deren Entschlüsselung war ein beliebtes Gesellschaftsspiel der Barockzeit, heute gibt es dafür ein Buch (siehe Publikationen). Dargestellt sind Sinnbilder mit den Themen Liebe – Glaube – Hoffnung, die auf ein Augsburger Musterbuch aus dem Jahr 1693, also kurz vor der Bauzeit, zurückgehen. Besonderer Blickfang ist der Kamin mit seinen vergoldeten, lebensgroßen Figuren des ›guten Wilden‹. Den Raumeindruck rundet der vollplastische Deckenstuck ab, der verschiedene Themen der Wandgestaltung aufgreift.

Veranstaltungen und Besichtigung

Bei Interesse melden Sie sich bitte zu einer Führung durch das Herrenhaus, die Terrinensammlung, die barock ausgestattete Kirche oder den Park an. Im Rittersaal finden Konzerte statt. Er kann auch für standesamtliche Trauungen gebucht werden. Führungen lassen sich an Werktagen durch ein Essen oder Kaffee und Kuchen in der Gutsküche ergänzen. Preise und weitere Informationen finden Sie auf der Seite Downloads, alle wichtigen Kulturtermine erhalten Sie im Veranstaltungskalender.