Tag des Offenen Denkmals
So, 12.09.2021, 14–17 UhrSonntag, 12.9.2021 14–17 Uhr
Schein und Sein in Architektur, Kunst und Tafelkultur
Das Motto des diesjährigen Denkmaltages könnte für Gut Hohen Luckow kaum passender gewählt sein: Die Lust an der Illusion und die Kunst der Augentäuschung sind charakteristisch für das Lebensgefühl im 18. Jahrhundert. Davon zeugen insbesondere die einzigartig erhaltenen, reich dekorierten Innenräume des barocken Herrenhauses und der gotischen Patronatskirche, die am Tag des offenen Denkmals für Besichtigungen offenstehen.
›Schein und Sein‹ bringt auf den Punkt, warum derzeit die Werke des in Berlin lebenden Künstlers Bodo Rott (*1971) auf Gut Hohen Luckow ausgestellt sind. Diese Leitidee durchzieht die gezeichneten Collagen und verschachtelten Bildinstallationen seiner Werkserie Hortus convulsus. Dreh- und Angelpunkt der Ausstellung sind die Illustrationen Bodo Rotts zu den Täuschungsmanövern des Reineke Fuchs, die Johann Wolfgang Goethe 1794 erdichtet hat.
Am Sonntag, den 12. September 2021 haben Sie die Möglichkeit, beides — die Ausstellung sowie das denkmalgeschützte Herrenhaus — ausgiebig zu besichtigen. Zwischen 14 und 17 Uhr laden wir Sie herzlich zu den Führungen durch die Sammlungen der Rokoko-Fayencen und Möbel sowie der historischen und modernen Kunst ein. Die Fachleute, die für die Pflege der Ausstattung sowie der Kunstgegenstände zuständig sind, beantworten gerne Ihre Fragen.
Hohen Luckow ist für Tagesausflügler bequem erreichbar. Für längere Aufenthalte sind im Herrenhaus Turmzimmer mit Rundumblick buchbar.
Führungen und Rundgänge
- Ausstellung auf drei Etagen des diesjährigen AiR (Artist in Residence)
Bodo Rott: Knittriger Horizont oder Der Fuchs im Maisfeld - Tischkultur zur Zeit des Spätbarock und Rokoko: Sammlung der Deckelterrinen aus Fayence und Zinn aus der Zeit des 18. Jahrhundert
- Stuckverzierung von Stuckdecke nach Vorlagen von Carlo Maria Pozzi (1708), ausgeführt von
Giovanni Battista Clerici,, Kunstwerke, Möbel in Rittersaal, Salons und Treppenhalle - Barocker Kanzelaltar aus Bayreuth, Schnitzwerke und Epitaph-Bildnis, historische Orgel und rekonstruierte Patronatsloge in der Kirche
- Skulpturen und Baumpfad im Landschaftspark, wo Sie sich bei gutem Wetter bei Kuchen und Getränken oder einem mitgebrachten Picknick stärken können ⇒ Rundwegekarten und Informationsblätter zum Kunst- und Baumbestand
Alte Dinge in neuem Glanz
In diesem Herbst rücken nach sorgsamer Restaurierung zwei edle Herren in den Fokus: Herzog Friedrich von Mecklenburg-Schwerin, 1772 porträtiert vom Hofmaler Georg David Matthieu sowie Hellmuth Otto von Baselitz, der Bruder des Bauherrn des Herrenhauses, 1734 gemalt vom preußischen Hofmaler Conrad Eichler.
Das erste Bildnis – im Grünen Salon des Herrenhauses zu sehen – erhielt wieder eine Einfassung im Stil des norddeutschen, friderizianisch beeinflussten Rokoko. Dieses Werk einer heute rar gewordenen Schnitzkunst wurde von dem Berliner Bildhauer Bernhard Lankers und von der Vergoldungswerkstatt Markus Dengg in Berlin rekonstruiert.
An das kaum noch unter dem Staub der Jahrhunderte zu erkennende Basswitzsche Stifterbild in der Hohen Luckower Patronatskirche legte Restauratorin Stefanie McBride aus Bristow Hand an. Nun zeigen sich die meisterliche Malerei und der monumentale Rahmen in neuem Glanz. Möglich wurde dies durch die finanzielle Unterstützung der Familie von Bassewitz, der Patronatsfamilie Merckle, der Deutschen Stiftung Denkmalschutz, der Nordkirche und der Kirchengemeinde Neukirchen. Am Tag des offenen Denkmals wird die Restauratorin vor dem Original über die Geschichte des Bildes und ihre Arbeit erzählen.